Jesus hängt am Kreuz. Als er dort hängt, wird er dreimal aufgefordert „Hilf Dir doch selber !“ Im Lukasevangelium (Kapitel 23) machen sich als erstes Mitglieder des Hohen Rates über ihn lustig:
„Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich der Christus ist, der von Gott gesandte Retter, dann
soll er sich jetzt doch selber helfen!“ (Vers 35).
Als nächstes hört er dies von römischen Soldaten. Zu guter Letzt wird er von einem der beiden verurteilten Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt werden, aufgefordert: „Hilf Dir selbst und uns!“ (Vers 39).
Jesus tut es nicht. Er hilft sich selbst nicht. Der andere mit ihm gekreuzigte Verbrecher wendet sich mit einer ernst gemeinten Bitte an ihn:
„Jesus, gedenke an mich, wenn Du in Dein Reich kommst.“ (Vers 42)
Unter Schmerzen beim Sprechen antwortet Jesus ihm:
„Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Mitten im Sterben ist mit einem Mal eine Verbindung entstanden: Eine Verbindung zwischen zwei Männern, eine Verbindung zwischen Gott und Mensch. Verbindung deshalb, weil beide es so wollten.
Im Jahr 2024 sprechen wir oft von Gräben, von dem was uns trennt. Von dem, was anders ist an
der einen oder dem anderen. Von dem EINEN Merkmal, das scheinbar ein Miteinander verhindert: Von der Hautfarbe, der politischen Ansicht zu Waffenlieferungen oder dem Für und Wider beim Gendersternchen.
Wie erfrischend anders geht Jesus auf Menschen zu. Er sieht den ganzen Menschen und packt den
Mann neben ihm am Kreuz nicht einfach in die Schublade „Verbrecher“. Er sieht sein Herz an.
Durch diese Weite im Einander-Anschauen entsteht Verbindung, Begegnung, Verstehen – es
geht eine neue Tür auf. Eine sinnbildliche und auch tatsächliche Tür: Die Tür ins Paradies.
Weil ich neugierig war, habe ich die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT nach einem Witz über Ostern gefragt. Die Antwort war:
„Warum war Jesus nie beim Eiersuchen dabei?
Weil er wusste, dass er am dritten Tag wieder auferstehen würde!“
Die Antwort der KI ist zwar nicht gerade das, was ich mir von einem Witz über Ostern erwartet hätte.
Aber immerhin: Auch die KI weiß, dass Jesu Tod am Kreuz nicht das Ende ist. Es ist nicht das Ende
von Jesus. Und deswegen sind auch die scheinbaren Sackgassen in unserem Leben, in unserer Gesellschaft und in der Welt noch lange nicht das Ende. Jesus hat sich am Kreuz nicht selbst geholfen.
Er hilft uns.
Es ist nicht das Ende. Es geht weiter.
Auf geht’s 🙂
Ihr / Euer Jugendreferent Christian Blank
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