So viel Verunsicherung war lange nicht:
Lieferengpässe bei Gebrauchsgütern, explodierende Energiepreise, eine Inflationsrate, die zunehmend mehr Menschen in die Armut treibt – und das nach zwei Jahren Pandemie, wo alle ausgelaugt sind und eigentlich auf ein entspannteres Leben gehofft hatten. Nicht nur das Gesamtgefüge gerät aus dem Lot, auch persönlich haben uns die zurückliegenden beiden Jahre vielfach an unsere Grenzen geführt.
Und zu allem Überfluss tobt seit einigen Monaten ein furchtbarer Krieg in der Ukraine, mit ungewissem Ausgang.
Wie weiter? Was tun? Worauf hoffen – im Großen wie im Kleinen, Persönlichen? Kommt es vielleicht noch schlimmer? Oder gibt es doch Perspektiven, die hoffen lassen?
Diese Fragen greift die Initiative zum Buß- und Bettag 2022 unter dem Titel „Und jetzt?“ auf.
Antworten und Impulse erwarten Sie im Gottesdienst am Buß- und Bettag am 16. November 2022 um 19 Uhr in der Veitskirche
mit Pfr. i.R. Gerhard Nemec
Der Buß- und Bettag fasziniert mich auf der einen Seite, auf der anderen Seite wirft er Fragen auf. Beten ja. Das mache ich jeden Tag, kann gar nicht anders, ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Aber Buße? Gerade habe ich in der Zeitung gelesen, dass Eritrea in Äthiopien einmarschiert ist. Buße tun sollten die Kriegstreiber in Afrika, Asien und Russland, der Papst und Kiril. Aber wofür kann ich Buße tun? Ich trage keine Verantwortung mehr. Vielleicht ist das aber gerade ein Grund, Buße tun: für Nichtstun. Ich denke an die schöne Geschichte von Ninive. Als Jona die Einwohner gemahnt hatte gaben sich der Buße hin, der König, die Räte und die Nichtstuer.