Die Weihnachtsbotschaft im Koran

Muslime feiern keine Weihnachten. Die Botschaft von Jesu Geburt findet dennoch ihren Niederschlag im Koran. Jesus ist im Islam nicht der Sohn Gottes, aber ein wichtiger Prophet.
Die Mutter Jesu genießt nicht nur in vielen christlichen Ländern eine besondere Verehrung sondern auch in Ländern, in denen der Islam die dominierende Religion ist. Dort bringen auch muslimische Mütter ihre kleinen Kinder zu Marien-Heiligtümern, um sie dort segnen zu lassen: eine eindrucksvolle Demonstration eines friedlichen Miteinanders zwischen Christen und Muslimen.
Anders gesagt: Marienverehrung – das ist ganz und gar nicht allein eine Angelegenheit der Christen. Und ein Blick in den Koran bringt da Erstaunliches zutage. Denn Jesus, der im Islam als der letzte Prophet vor dem Auftreten von Mohammed gilt, wird mehrfach als „der Sohn der Maria“ bezeichnet – insgesamt 22 mal. Das ist insofern ungewöhnlich und in besonderer Weise bemerkenswert, als Männern üblicherweise der Vatersnamen hinzugefügt wird. Also zum Beispiel: „Mohámmed ibn Abdâllah“, das heißt, „Mohámmed, der Sohn des Abdállah“.

Dementsprechend müsste Jesus, der von Muslimen gemäß dem Koran Îsâ genannt wird, folgendermaßen tituliert werden: „Jesus, der Sohn des Joseph“, auf arabisch also: „Îsâ – ibn Jûsuf“.

In unserer Koranpassage heißt es nun, Maria habe sich „an einen Ort im Osten“ zurückgezogen. Wo man sich diesen Ort geographisch genau vorzustellen hat, wird nicht gesagt. Für die Erzählung ist von Bedeutung, dass es die Himmelsrichtung des Tagesanbruchs ist – also dass etwas Neues anbricht.

Und es wird gesagt, dass Maria allein sein will, dass sie jedenfalls vor allem nichts mit ihrer Verwandtschaft zu tun haben will – oder noch drastischer ausgedrückt: nichts mit ihrem Klüngel.

Dann geschieht etwas Überraschendes. Ein Mensch, wohlgestaltet, tritt vor sie hin. Von einem „Engel“ – wie im neuen Testament – ist interessanterweise nicht die Rede. Maria ist so erschrocken, dass sie Gott als ihren Beschützer anruft.

Ohne Umschweife gibt sich daraufhin der „Geist“, wie es im Koran wörtlich heißt, als „Gesandter Gottes“ zu erkennen und verkündet Maria die Geburt eines „lauteren“ beziehungsweise eines „reinen Knaben“.

Das Mariengrab im Kidrontal bei Jerusalem wird nach altkirchlicher Tradition als die Grabstätte von Maria, der Mutter Jesu, angesehen.
In Ephesus in der heutigen Türkei gibt es eine weitere Stätte, an der Maria, einer anderen Tradition folgend, gestorben bzw. in den Himmel aufgefahren sein soll. Das dortige Marienhaus wird von der katholischen Kirche anerkannt.

Als ich vor einigen Jahren dort war, hat es mich sehr beeindruckt, Muslime und Christen dort gemeinsam beten zu sehen…

[wysija_form id=“2″]

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.