Ein herzliches Grüß Gott

Gottesliebe

Bei unserer Jgendfreizeit in den Sommerferien in den Niederlanden haben wir uns mit einem
Thema ganz besonders befasst: mit „Liebe“.Dabei ging es um die verschiedenen Formen
von Liebe, um unsere „Liebestanks“, um „Liebessprachen“ und das Doppel- bzw. Dreifachgebot der Liebe:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit
all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst
du lieben wie dich selbst.“ (Die Bibel, Lukas, 10, 27)
Über die Frage „Welche Mitmenschen sind  denn hier gemeint?“ (oder: „Wer ist denn mein
Nächster?“) sind wir dann letztlich auf die „Feindesliebe“ gestoßen. Hier fordert Jesus tatsächlich: „Liebt eure Feinde und betet für alle,
die euch verfolgen!“ (Matthäus, 5, 44).
Als Beispiel nennt Jesus: „Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann
geh zwei Meilen mit ihm!“ (Vers 41) Hintergrund  dieser Forderung ist: Zur Zeit Jesu war es römischen Soldaten erlaubt, jüdische Bürger dazu
zu zwingen, dass sie das Gepäck der Soldaten tragen müssen. Erlaubt war dies jedoch maximal für eine Meile. Und hier kommt Jesus an
und fordert von seinen Jüngern: „Geh noch eine zweite Meile mit!“.
Auf der Freizeit haben wir uns hierzu eine kleine Filmsequenz aus der Serie „The Chosen“
angeschaut. Wir waren beeindruckt davon, was sich dabei verändert hat:
Die erste „Pflicht“-Meile war eine reine Machtdemonstration der Römer gegenüber den Zivilisten. Während der zweiten – freiwilligen – Meile ist auf einmal eine menschliche Begegnung
entstanden und mit Gewissheit ein bleibender Eindruck.
Diese „zweite Meile“ kostet uns etwas: Zeit,  Aufwand, Kraft, Nerven und Überwindung. Und
Jesus will uns mit seinem Beispiel der „ExtraMeile“ ganz gewiss nicht sagen, dass wir uns
von Anderen ausnutzen lassen sollen.
Ich glaube, es geht ihm um etwas Anderes:
Zwischen dem Tun Anderer und meiner Reaktion darauf gibt es einen „Zwischenraum“ – und in diesem Zwischenraum liegt meine Freiheit –
die Freiheit, „so“, „anders“ oder „ganz anders“ zu reagieren. Und die Idee mit der zweiten Meile weitet meinen Horizont und eröffnet mir vielleicht den Blick auf ganz neue Möglichkeiten im
Umgang mit Menschen und Situationen.
Und somit geht es bei der „Feindesliebe“ nicht nur um eine besondere Form der Nächstenliebe, sondern auch um die Liebe zu mir selbst:
Ich bin es mir selbst wert. Ich muss meine eigene Reaktion nicht von meinem Gegenüber abhängig machen.
Und das kann auch bedeuten, Unrecht offen anzusprechen und als solches zu benennen.
Ich bin beeindruckt, was Jesus uns hier zutraut und wie er uns in die Verantwortung nimmt: für
uns selbst und für die Menschen um uns herum.
In diesem Sinne
wünsche ich Ihnen /euch einen inspirierenden Blick auf neue Möglichkeiten,

Ihr / Euer
Jugendreferent
Christian Blank

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