In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen. Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Jeder musste in seine Heimatstadt gehen,
um sich dort eintragen zu lassen.
(Die Bibel, Lukas 2, 1-3 – Übersetzung: Hoffnung für alle)
Ein mächtiger Mann hat eine Idee. Sie betrifft unzählige Menschen. In der Weihnachtsgeschichte
ganz konkret ein junges Paar: Auch Maria und Josef müssen sich auf eine beschwerliche Reise
machen – eine Reise, die sie von sich aus sicherlich niemals angetreten hätten. Eine Reise, die
sie nur aus einem einzigen Grund angetreten haben: Sie mussten sich als Staatsbürger in Josefs
Geburtsstadt Bethlehem in Steuerlisten eintragen lassen. Dabei ist Maria hochschwanger – ganz
sicher alles andere als ein Wellnessurlaub.
Auch heute haben mächtige Menschen ihre Ideen und Pläne. Manche haben viel schlimmere
Auswirkungen als eine Volkszählung: Krieg, Vertreibung oder die sich wandelnde gesellschaftliche und politische Kultur. Den Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels verlieren wir dabei
beinahe schon aus den Augen, weil er eben weniger „anschaulich“ ist.
Und mitten hinein in diese Welt kommt Gott. Und er kommt nicht zu den Mächtigen. Er kommt zu
den Machtlosen. Zu denen, die sich so vieles nicht ausgesucht haben und die trotzdem damit irgendwie klarkommen müssen. Gott kommt in Person von Jesus als kleines Kind auf die Welt:
selber machtlos und abhängig davon, dass sich andere um seine Bedürfnisse annehmen.
Aber seine Geburt wird begleitet von einer himmlischen Botschaft: „Fürchtet Euch nicht!“ – das
verkündigen die Engel den Hirten auf dem Feld – denen, deren Leben oft auch kein Wunschkonzert ist.
Was ich mir als Jugendlicher auch nicht selber ausgesucht habe, ist mein eigener Konfirmationsspruch. Der wurde schlichtweg vom Pfarrer ausgewählt. Er lautet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Tim 1,7,Lutherübersetzung)
Dieser Spruch ist mir im Lauf meines Lebens immer wichtiger geworden. Hier wird für mich das
weihnachtliche „Fürchte Dich nicht!“ noch konkreter: Ich brauche nicht in Furcht verharren wie
das Kaninchen vor der Schlange. Gott will mich ausstatten mit
Kraft, Liebe und Besonnenheit – um anzupacken, zu lieben undeinen kühlen Kopf zu bewahren.
Ich wünsche uns allen eine hoffnungsvolle Advents- und Weihnachtszeit!
Ihr / Euer Jugendreferent Christian Blank
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